Ab 7. Dezember 2018
Giuseppe, ein Priester aus der Region Kampanien, arbeitet in einer Gemeinde in Rom. Nach einer Glaubenskrise bittet er den zuständigen Bischof um Versetzung in eine Gemeinde seiner Heimat. Dort soll er den Pfarrer Don Antonio ersetzen, einen charismatischen und wortgewandten Mann, der von allen geschätzt und geachtet wird. Bevor er geht, führt Don Antonio Giuseppe in die harte Realität des Stadtviertels ein. Als Giuseppe dann auf sich allein gestellt ist, versucht er der Gemeinde auf jede Art zu helfen, stößt aber zunehmend auf den Widerstand der organisierten Kriminalität, die den Ort beherrscht. Dennoch beschließt er, seinen Weg ohne Angst und mit Mut und Hartnäckigkeit weiterzugehen.
Die Erzählweise des neapolitanischen Regisseurs Vincenzo Marra ist nüchtern, sachlich und immer wieder messerscharf. Der Film wurde ohne festes Drehbuch und dank ausführlicher Proben in langen Plansequenzen gedreht. Den Dreharbeiten ging ein Projekt des Regisseurs voraus, bei dem er über ein Jahr recherchierte, und Pfarrer aus der Gegend interviewte und begleitete. Ein Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Handlung: die Angst. Angst vor der Zukunft, Angst, die anderen zu enttäuschen oder enttäuscht zu werden, die Angst vor der Einsamkeit oder vor dem Urteil der Konformisten, die Angst, die Dinge beim Namen zu nennen. Die Angst vor Gewalt. Das ist ein großer Wert dieses Films von Marra, der schlicht, unverblümt und nie ideologisch ist.
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